PANORAMA
JULIUS DEUTSCHBAUER 
ILSE HAIDER
MATTHIAS HERRMANN
DEJAN KALUDJEROVIC
GUDRUN KAMPL
PAUL ALBERT LEITNER

27. Januar bis 12. März 2009


Unter dem Titel „Panorama“ zeigt die Galerie Steinek Werke von JULIUS DEUTSCHBAUER, ILSE HAIDER, MATTHIAS HERRMANN, DEJAN KALUDJEROVIC, GUDRUN KAMPL und PAUL ALBERT LEITNER, jüngste und ältere Arbeiten in einer perspektivischen Darstellung.
Gegenstände, Motive und Materialien, die in Szene gestellt wurden, bearbeiten rückläufige Verlangen und gesellschaftlich annehmbare Neigungen und Phobien. Mit „Sehnsucht“, einer weichen Wandskulptur aus gepolstertem Samt, zeigt Gudrun Kampl in unübersehbaren Proportionen wie sich unser Verlangen auf etwas Unbestimmtes oder Unerreichbares richtet. Die „Sehnsucht“ als selbständiges Objekt unterstreicht die Autonomie dieses Gefühls, das sich selbst ernährt „Versailles“, einen Arbeit von Julius Deutschbauer, fokusiert die Bedürfnisse des Betrachters nach Identifizierung von Gegenständen und sozialen Signalen. Durch formale Reduzierungsprozesse (Monochromie, detaillose Formen) werden alle Motive zum Logo, verlieren an Bedeutung und gewinnen an ornamentaler Wirkung. Die Kunst des magischen Realisten Paul Albert Leitner hält in seinen Fotos, aus dem Iran und Wien, die Spuren des sich wandelnden, urbanen Lebens fest, das auch immer ein Depot von abstrakten Formen und Farben ist. Es sind Mikro-Flirts mit den Lebensspuren des dem Improvisierten, Notizen eines Weltreisenden, der sich den Blick auf die ungepflegte Außenhaut der Dinge bewahrt hat. Die Fotoserie „Grace“ von Matthias Herrmann rückt die Bodyart in zartrosa und lila Tönen ins Bewusstsein des Betrachters. Sensibel und anmutig offenbaren sie die alberne Seite des Erotischen. „Wir akzeptieren Ernsthaftigkeit (und sogar Großspurigkeit) ohne zu fragen, und machen sie zum Subjekt wissenschaftlichen Diskurses. Aber Albernheit befragt die Natur des Diskurses an sich, stellt die Struktur von Bedeutung in Frage, macht aus Kritik eine Parodie ihrer selbst: Bedeutungen kollidieren wie Rallyeautos in einem Zirkus der Exzesse.“ (AA. Bronson)
"Schon Wieder" von Ilse Haider ist eine Kleinskulptur, die ein alltägliches Missgeschick in den Blickpunkt rückt: aus einem umgekippten Keramik-Becher breitet sich  eine große  Milchlacke aus. Beim näheren Betrachten der Milchfläche bemerkt man eine Hand, die  versucht den Fleck wegzuwischen. Im „Out of Here“, pocht die Künstlerin als "Jeannie“ verkleidet an die Innenseite einer Kaffeekanne und versucht auf sich aufmerksam zu machen.


Ilse Haider, Schon Wieder/2009, Aus der Serie Jeannie/2009, Milch/2009, Männerbeziehungen/1999


Gudrun Kampl, Sehnsucht/2008
Julius Deutschbauer, Versailles/1997