LES CHOSES DE LA VIE

CARLA DEGENHARDT 
JULIUS DEUTSCHBAUER 
DOROTHY IANNONE 
ALFREDO JAAR
MARTIN SCHNUR 
JEAN-LUC VILMOUTH

23. 06. – 23.07.2011

"Les choses de la vie" präsentiert den Blick der Kunst auf alles, was das Leben im Innersten zusammenhält - 
und wieder sprengt: Liebe und Sexualität, Körper, Arbeit, Trennung und Schmerz. Der Mut, diesen Blick zu tun, 
Begehren und sexuelle Befreiung aus einer weiblichen Perspektive zu formulieren, machte Dorothy Iannone in 
den 1960er und 70er Jahren zu einer Vorreiterin nachfolgender Künstlerinnengenerationen. 

Über den Zeitbezug hinaus hat sie sich mit ihren farbintensiven, emblematischen Darstellungen in die Geschichte 
der Pop-Art- eingeschrieben. Jean-Luc Vilmouth widmet sich ebenso der physischen Seite des Daseins, die uns 
mitunter an unsere animalische Basis zurückführt. Ein visueller Shift in seiner Fotografie führt uns vor Augen, dass
die Distanz From Amazon to Vienna so groß gar nicht ist. Alle Dinge des Lebens beginnen jedenfalls mit einem 
bedingungslosen Geben und einer Wahrnehmung in der Sphäre von Gefühl und Körper. Carla Degenhardts 
Spiegelarbeiten rücken den Betrachter selbst in den Fokus und kommentieren das Bild des Körpers als Zerrbild. 
Bei ihren Blindzeichnungen ist der Körper nicht nur Wahrnehmungsinstanz, sondern generiert seine eigenen Bilder. 
Mit beiden Händen gleichzeitig angefertigt findet die Physis zur ihrem genuinen Ausdruck. Alfredo Jaar rückt 
das Leben der Einwohner von Shek Kong, eines Vororts von Hong Kong in den Fokus. Der mehrmalige 
Dokumenta-Teilnehmer setzt sich in seinen Fotoarbeiten und Installationen immer wieder mit politischen Themen 
auseinander. Verführung und Geheimnis verbindet sich bei Martin Schnur zu einer Malerei die eine Vielschichtigkeit 
der Blicke und zugleich der Bilder ist. Visuelle Schichten finden sich auch in Julius Deuschbauers Malerei. Er hat 
seinen Kunst-Lebensabschnittspartner Gerhard Spring kurzerhand aus seinen Plakat-Vorlagen ausgeblendet 
und die Sujets ohne ihn gemalt. Darin findet sich auch das immer wieder neu Variieren und Verarbeiten als 
Thema seiner Arbeit und nicht zuletzt als unumgängliche Konstante des Daseins selbst. 

Herbert Schnepf


Carla Degenhardt


Julius Deutschbauer


Jean Luc Vilmouth, From Amazon to Vienna, 1996